Wissenswertes für Groß und Klein

6 clevere Strategien wie du Kinderfragen beantworten kannst

(ohne dass dein Gehirn durchbrennt)

Endlich Kinderfragen beantworten ohne Kopfschmerzen! 6 geniale Strategien für Eltern, die kleine Denker fördern wollen - ohne dabei selbst durchzudrehen.
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Warum Kinderfragen uns Erwachsene manchmal ins Schwitzen bringen

„Mama, warum ist der Himmel blau?“ – „Papa, wo kommen Babys her?“ – „Warum müssen wir schlafen?“ – „Was ist Liebe?“ Kommt dir das bekannt vor? Dann gehörst du zur großen Gemeinschaft der Eltern, die täglich von ihren kleinen Philosophen mit Fragen bombardiert werden, die selbst Professoren ins Grübeln bringen würden. Kinderfragen beantworten ist eine Kunst – und manchmal fühlt es sich an wie ein Überlebenskampf!

Stell dir vor, du trinkst gemütlich deinen ersten Kaffee des Tages und plötzlich fragt dein 7-jähriger Sohn: „Warum gibt es eigentlich etwas und nicht nichts?“ Während du noch über diese philosophische Tiefenfrage nachdenkst, die sogar Kant beschäftigt hat, kommt schon die nächste Frage: „Und warum heißt Katzenklo eigentlich Katzenklo, wenn da keine Katzen wohnen?“

Das Phänomen der unstillbaren Neugier

Kinder zwischen 4 und 6 Jahren stellen durchschnittlich 73 Fragen pro Tag – das sind etwa 26.000 Fragen im Jahr! Kein Wunder, dass sich manche Eltern fühlen wie in einer endlosen Quizshow, bei der sie nie wissen, was als nächstes kommt. Doch diese Fragerei ist nicht nur normal, sondern sogar ein Zeichen für gesunde Entwicklung. Dein Kind ist ein geborener Wissenschaftler, der die Welt verstehen will.

Das Problem ist nur: Wir Erwachsenen haben oft verlernt, so neugierig zu sein. Während dein Kind völlig selbstverständlich fragt „Warum ist Wasser nass?“, stehen wir da und denken: „Äh… ist es das?“ Die gute Nachricht: Du musst nicht auf alle Fragen eine perfekte Antwort haben. Viel wichtiger ist, wie du mit der Neugier deines Kindes umgehst.

Frag Pia und Ben
Deine Frage, unser Abenteuer!

Warum Kinder so viel fragen (und das völlig normal ist)

  • Ihr Gehirn wächst rasant und braucht ständig neue Informationen – wie ein hungriger Computer, der Updates braucht
  • Sie haben noch keine Angst, „dumme“ Fragen zu stellen – ein Luxus, den wir Erwachsenen oft verloren haben
  • Jede Antwort führt zu drei neuen Fragen – ein wunderbarer Teufelskreis des Lernens
  • Sie wollen ihre Welt verstehen und einordnen – völlig logisch, wenn alles neu ist
  • Fragen ist ihr Weg, mit dir in Kontakt zu treten – manchmal wichtiger als die Antwort selbst

Der Eltern-Klassiker: „Das erkläre ich dir, wenn du älter bist“

Hand aufs Herz: Wie oft hast du schon diesen Satz gesagt? Meist dann, wenn die Frage so komplex ist, dass du selbst nicht weißt, wo du anfangen sollst. „Papa, warum gibt es Krieg?“ – „Mama, was passiert, wenn wir sterben?“ – „Warum sind manche Menschen arm und andere reich?“ Solche Fragen können uns ganz schön aus der Fassung bringen, besonders wenn sie im Supermarkt zwischen Tiefkühlpizza und Joghurt gestellt werden.

Aber hier liegt ein großer Denkfehler: Kinder brauchen keine perfekten, wissenschaftlich exakten Antworten. Sie brauchen ehrliche, altersgerechte Erklärungen, die ihre Neugier stillen, ohne sie zu überfordern. Und das Schönste: Oft reicht schon der Versuch einer Erklärung, um das Vertrauen deines Kindes zu stärken.

Was passiert, wenn wir Kinderfragen abwimmeln

Wenn wir Kinderfragen ständig mit „Später!“ oder „Das verstehst du nicht“ beantworten, passiert etwas Trauriges: Die natürliche Neugier erlischt langsam. Stell dir vor, dein innerer Forscher würde bei jeder spannenden Entdeckung gesagt bekommen: „Geh weg, das ist nichts für dich.“ Irgendwann würde er aufhören zu forschen. Genau das passiert auch bei Kindern – und das wäre wirklich schade, oder?

Einstieg - Kinderfragen beantworten

Die Wissenschaft hinter der Kindlichen Neugier (oder: Warum kleine Gehirne große Fragen stellen)

Um Kinderfragen beantworten zu können, hilft es zu verstehen, was in den kleinen Köpfen vorgeht. Kinderhirne sind wie Hochleistungscomputer, die permanent neue Software installieren. Nur dass diese Computer noch nicht gelernt haben, höflich zu fragen, ob gerade ein günstiger Zeitpunkt für ein Update ist. Deshalb kommt die Frage „Warum haben Zebras Streifen?“ auch gerne mal um 6:30 Uhr morgens, noch bevor du überhaupt realisiert hast, dass du wach bist.

Neurowissenschaftler haben herausgefunden, dass Kinder zwischen 3 und 5 Jahren in einer Phase der „explosiven Synapsenbildung“ stecken. Das bedeutet: Ihr Gehirn knüpft täglich Millionen neuer Verbindungen. Stell dir vor, da drin wird rund um die Uhr gebaut, gehämmert und verdrahtet – kein Wunder, dass ständig Fragen auftauchen!

Das Geheimnis der „Warum-Phase“

Die berühmte „Warum-Phase“ ist mehr als nur ein Test für deine Geduld. Sie ist ein Zeichen dafür, dass dein Kind beginnt, kausale Zusammenhänge zu verstehen. Früher dachte es: „Dinge passieren einfach.“ Jetzt denkt es: „Moment mal, da steckt ein System dahinter!“ Das ist ein riesiger kognitiver Sprung – auch wenn es sich für dich anfühlt, als würde dich ein sehr hartnäckiger Reporter interviewen.

Besonders faszinierend: Kinder fragen nicht nur, um Informationen zu sammeln. Sie testen auch, ob ihre Theorien über die Welt stimmen. Wenn dein 5-jähriger Sohn fragt „Warum regnet es?“, hat er vermutlich schon eine eigene Theorie entwickelt. Vielleicht denkt er, die Wolken sind wie Schwämme, oder der Himmel ist traurig. Deine Antwort hilft ihm, seine Welttheorie zu verfeinern.

Faszinierende Fakten über Kinderfragen

  • Kinder im Vorschulalter stellen täglich etwa 100 Fragen – das ist alle 2,5 Minuten eine neue Frage (bei einem 10-Stunden-Tag)
  • Die Komplexität der Fragen steigt exponentiell: Aus „Was ist das?“ wird schnell „Warum ist das so?“ und dann „Was wäre, wenn…?“
  • Mädchen fragen häufiger nach sozialen Zusammenhängen, Jungen öfter nach technischen Details – aber beide Geschlechter sind gleich neugierig
  • Die meisten Kinderfragen kommen zwischen 16 und 19 Uhr – genau dann, wenn Eltern am erschöpftesten sind
  • Philosophische Fragen wie „Was ist Zeit?“ stellen Kinder oft spontaner als Erwachsene – sie haben noch keine Angst vor großen Themen

Warum „Ich weiß es nicht“ das beste Elterngeheimnis ist

Hier kommt eine revolutionäre Erkenntnis: Du musst nicht alles wissen! Tatsächlich ist „Ich weiß es nicht“ oft die ehrlichste und beste Antwort, die du geben kannst. Damit zeigst du deinem Kind, dass auch Erwachsene lernen und dass es völlig normal ist, nicht alles zu wissen. Das ist wie ein Freifahrtschein für alle überforderten Eltern!

Studien zeigen, dass Eltern, die ehrlich zugeben, wenn sie etwas nicht wissen, ihren Kindern dabei helfen, eine gesunde Einstellung zum Lernen zu entwickeln. Kinder solcher Eltern haben weniger Angst vor Fehlern und sind offener für neue Erfahrungen. Also das nächste Mal, wenn dein Kind fragt „Warum gibt es verschiedene Sprachen?“, darfst du ruhig antworten: „Das ist eine super Frage! Ich bin mir nicht sicher – wollen wir das zusammen herausfinden?“

Was Forscher über Eltern-Kind-Gespräche herausgefunden haben

Das Netzwerk für frühkindliche Bildung hat untersucht, wie sich verschiedene Antwortstrategien auf die Entwicklung von Kindern auswirken. Dabei zeigte sich: Kinder, deren Fragen ernst genommen und altersgerecht beantwortet werden, entwickeln nicht nur bessere Sprachfähigkeiten, sondern auch mehr Selbstvertrauen und Problemlösungskompetenzen. Das Geheimnis liegt nicht in perfekten Antworten, sondern im Dialog auf Augenhöhe.

Das große Kinderfragen-Quiz: Wie gut kennst du dich aus?

Wie viele Fragen stellen Kinder zwischen 4 und 6 Jahren durchschnittlich pro Tag?
Punkte: 0/10
Frage 1/10
Tipps - Kinderfragen beantworten

6 geniale Strategien, um Kinderfragen zu meistern (ohne durchzudrehen)

Jetzt wird es praktisch! Diese sechs Strategien helfen dir dabei, Kinderfragen beantworten zu einer entspannten Familienaktivität zu machen, statt zu einem Überlebenskampf. Das Beste daran: Du musst kein wandelndes Lexikon sein, um sie anzuwenden. Du brauchst nur etwas Kreativität, Humor und die Bereitschaft, gemeinsam mit deinem Kind zu staunen.

Strategie 1: Die Gegenfrage-Technik (oder: Lass dein Kind selbst denken)

Stell dir vor, dein Kind fragt: „Warum haben Giraffen so lange Hälse?“ Statt sofort eine Antwort zu liefern, fragst du zurück: „Was denkst du denn? Wofür könnte ein langer Hals gut sein?“ Diese Technik ist wie ein Zaubertrick: Plötzlich wird aus einem passiven Zuhörer ein aktiver Denker. Dein Kind entwickelt eigene Theorien und du erfährst, wie kreativ und logisch es schon denken kann.

Die Gegenfrage-Technik funktioniert besonders gut bei Fragen, auf die es mehrere richtige Antworten gibt. „Warum regnet es?“ – „Was denkst du, woher kommt das Wasser in den Wolken?“ So entsteht ein echter Dialog, bei dem ihr gemeinsam die Welt erkundet. Und das Schönste: Oft kommen dabei Antworten heraus, die viel kreativer sind als alles, was du dir alleine ausgedacht hättest.

Gegenfragen, die immer funktionieren

  • „Was denkst du denn?“ – Der Klassiker, der immer geht
  • „Hast du eine Idee, warum das so sein könnte?“ – Lädt zum Theorien entwickeln ein
  • „Was würde passieren, wenn es anders wäre?“ – Regt zum Querdenken an
  • „Wo hast du das schon mal gesehen?“ – Verknüpft mit Erfahrungen
  • „Was glaubst du, wie andere das machen?“ – Erweitert den Horizont

Strategie 2: Die Forscherreise-Methode (gemeinsam Detektiv spielen)

„Das ist eine Detektivfrage! Wollen wir das zusammen herausfinden?“ Mit dieser Strategie verwandelst du jede schwierige Frage in ein spannendes Abenteuer. Ihr werdet zu einem Forscherteam, das gemeinsam Geheimnisse lüftet. Das macht nicht nur Spaß, sondern zeigt deinem Kind auch, dass Lernen ein lebenslanger Prozess ist – selbst für Erwachsene.

Die Forscherreise kann ganz unterschiedlich aussehen: Ihr könnt zusammen in einem Kinderlexikon nachschlagen, ein Experiment machen, jemanden fragen, der sich auskennt, oder sogar einen Experten anrufen. Stell dir vor, wie stolz dein Kind ist, wenn ihr gemeinsam herausfindet, warum Seifenblasen rund sind, oder warum Katzen schnurren!

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Strategie 3: Die Geschichten-Brücke (komplexe Themen einfach erzählen)

Manche Fragen sind so komplex, dass selbst eine einfache Antwort schwierig wird. „Warum gibt es Krieg?“ – „Was passiert, wenn jemand stirbt?“ – „Warum sind manche Menschen böse?“ Hier hilft die Geschichten-Brücke. Du verpackst die Antwort in eine kleine Geschichte, die dein Kind verstehen und emotional verarbeiten kann.

Zum Beispiel: „Weißt du, Menschen sind manchmal wie verschiedene Farben. Die meisten Farben vertragen sich gut und machen zusammen ein schönes Bild. Aber manchmal denken manche Farben, sie seien wichtiger als andere, und dann gibt es Streit. Krieg ist so ein großer Streit zwischen Ländern, bei dem Menschen vergessen, dass sie eigentlich alle zusammengehören.“ So wird aus einem abstrakten Konzept etwas Greifbares.

Themen, die sich gut in Geschichten verpacken lassen

  • Tod und Trauer – „Die Geschichte vom Baum, der seine Blätter loslässt“
  • Scheidung – „Warum manchmal auch Eltern verschiedene Wege gehen“
  • Krankheit – „Wie der Körper manchmal Reparatur braucht“
  • Ungerechtigkeit – „Das Land, wo die Regeln durcheinandergeraten sind“
  • Gefühle – „Die kleine Wetterstation in unserem Herzen“

Übrigens: Bei unserer Geschichte „Die Fragenvögel“ erleben Ben und Pia, wie wichtig es ist, neugierig zu bleiben und Fragen zu stellen. Vielleicht eine schöne Inspiration für euer nächstes Gespräch!

Strategie 4: Die Altersgerechte Antwort-Leiter

Nicht jede Antwort passt zu jedem Alter. Ein 4-Jähriger braucht eine andere Erklärung als ein 8-Jähriger. Die Altersgerechte Antwort-Leiter hilft dir dabei, die richtige Komplexitätsstufe zu finden. Grundregel: Starte einfach und werde nur komplexer, wenn dein Kind nachfragt.

„Warum ist der Himmel blau?“ – Für 4-Jährige: „Das Sonnenlicht ist wie ein Regenbogen, aber wir sehen meist nur das Blaue.“ Für 7-Jährige: „Das weiße Sonnenlicht besteht aus vielen Farben. Die blauen Strahlen springen in der Luft herum wie wilde Ping-Pong-Bälle, deshalb sehen wir den Himmel blau.“ Für 10-Jährige: „Das nennt sich Rayleigh-Streuung – die kurzen blauen Lichtwellen werden stärker gestreut als die langen roten.“

Strategie 5: Die Ehrlichkeits-Strategie (wenn du wirklich keine Ahnung hast)

„Das ist eine fantastische Frage! Ich bin mir ehrlich gesagt nicht sicher. Aber ich bin neugierig geworden – wollen wir das zusammen herausfinden?“ Diese Strategie ist wie ein Geschenk an dich selbst: Du musst nicht perfekt sein! Kinder respektieren Ehrlichkeit mehr als falsche Allmacht. Und das Beste: Ihr lernt beide dazu.

Die Ehrlichkeits-Strategie hat noch einen tollen Nebeneffekt: Dein Kind lernt, dass es völlig normal und sogar gut ist, zu sagen „Ich weiß es nicht“. Das wird ihm später in der Schule und im Leben sehr helfen. Außerdem zeigst du, dass Erwachsene auch noch lernen – eine wichtige Lektion fürs Leben.

Strategie 6: Die Philosophen-Runde (für die ganz großen Fragen)

„Warum gibt es uns?“ – „Was ist Liebe?“ – „Bin ich wirklich ich?“ Manche Kinderfragen sind so tiefgreifend, dass selbst Philosophen jahrhundertelang darüber diskutiert haben. Hier kommt die Philosophen-Runde ins Spiel: Ihr diskutiert gemeinsam verschiedene Möglichkeiten, ohne dass es eine „richtige“ Antwort geben muss.

„Das ist eine Frage, über die schon sehr kluge Menschen lange nachgedacht haben. Was meinst du denn? Gibt es vielleicht mehrere Antworten?“ So wird aus einer schwierigen Frage ein spannendes Gedankenspiel, bei dem es um den Austausch von Ideen geht, nicht um richtig oder falsch.

Praxis-Tipp für entspannte Fragenstunden

  • Führt eine „Fragen-Zeit“ ein – 15 Minuten am Tag nur für Kinderfragen
  • Erstellt ein „Fragen-Buch“, in dem ihr interessante Fragen und eure Antworten sammelt
  • Macht Fragen zu einem Familienspaß – jeder darf mal eine schwierige Frage stellen
  • Belohnt gute Fragen: „Das war eine richtig clevere Frage!“
  • Habt immer einen Plan B: „Das ist zu komplex für heute, aber wir merken es uns vor“
Zusammenfassung - Kinderfragen beantworten

Häufige Fragen zum Kinderfragen beantworten (Die Eltern-FAQ des Überlebens)

Nach all den Strategien hast du bestimmt noch ein paar praktische Fragen. Hier kommen die Antworten auf die häufigsten Eltern-Sorgen rund ums Thema Kinderfragen beantworten – ehrlich, praxisnah und mit einer Prise Humor, damit du nicht verzweifelst, wenn dein Kind das 47. Mal fragt, warum Wasser nass ist.

„Mein Kind fragt den ganzen Tag – wann ist es zu viel?“

Die gute Nachricht: Es gibt kein „zu viel“ bei Kinderfragen – nur manchmal ein „zu viel für dich gerade jetzt“. Und das ist völlig okay! Du bist ein Mensch, kein Wikipedia-Automat. Es ist völlig legitim zu sagen: „Das ist eine tolle Frage, aber gerade schaffe ich das nicht. Können wir heute Abend darüber sprechen?“ Wichtig ist nur, dass du es dann auch wirklich machst – sonst verliert dein Versprechen an Glaubwürdigkeit.

Eine praktische Lösung: Führt eine „Fragen-Sammlung“ ein. Wenn gerade kein guter Zeitpunkt für eine ausführliche Antwort ist, schreibt die Frage auf einen Zettel und klebt ihn an den Kühlschrank. So fühlt sich dein Kind gehört, und ihr habt später Zeit für eine richtige Antwort. Experten für Kinderentwicklung bestätigen: Es geht nicht um die sofortige Antwort, sondern darum, dass Kinder spüren, dass ihre Neugier geschätzt wird.

„Was mache ich bei unangenehmen Fragen in der Öffentlichkeit?“

„Mama, warum ist der Mann da so dick?“ – „Papa, warum hat die Frau so komische Haare?“ Autsch! Solche Situationen kennen alle Eltern. Dein 5-Jähriger hat einfach noch kein Gespür für soziale Situationen entwickelt. Die Lösung: Kurz und freundlich antworten, dann das Thema zu Hause vertiefen. „Menschen sind verschieden, das ist normal. Zuhause erkläre ich dir mehr darüber.“

Wichtig: Niemals das Kind beschämen oder schimpfen! Das würde nur dazu führen, dass es aufhört zu fragen. Stattdessen kannst du später erklären, dass manche Fragen andere Menschen verletzen könnten und deshalb besser privat gestellt werden. Kinder verstehen das meist sehr gut, wenn man es ihnen ruhig erklärt.

„Wie antworte ich auf Fragen zu Tod, Krieg und anderen schweren Themen?“

Diese Fragen sind für Eltern besonders herausfordernd, weil wir unsere Kinder beschützen wollen. Aber: Kinder bekommen sowieso mit, dass es schwierige Dinge gibt. Ehrliche, altersgerechte Antworten helfen ihnen mehr als Vertuschung. Die Kunst liegt darin, ehrlich zu sein, ohne Angst zu machen.

„Menschen werden manchmal krank und können dann sterben. Das ist traurig, aber es gehört zum Leben dazu. Die meisten Menschen werden sehr alt, bevor sie sterben.“ So eine Antwort ist ehrlich, aber nicht beängstigend. Achte auf die Reaktion deines Kindes – manche wollen mehr wissen, andere sind mit einer kurzen Antwort zufrieden.

Notfall-Antworten für schwierige Situationen

  • „Das ist eine wichtige Frage. Lass uns zuhause in Ruhe darüber sprechen.“ – Für öffentliche Situationen
  • „Ich merke, dass dich das beschäftigt. Möchtest du mir erzählen, warum du das fragst?“ – Um herauszufinden, was dahinter steckt
  • „Das ist ein schwieriges Thema. Ich erkläre es dir so gut ich kann.“ – Für ernste Themen
  • „Das verstehen selbst Erwachsene nicht immer ganz. Aber ich versuche es zu erklären.“ – Bei komplexen Themen
  • „Manche Dinge sind traurig, aber darüber können wir sprechen.“ – Bei emotionalen Themen

„Mein Kind stellt immer dieselben Fragen – ist das normal?“

Oh ja, das ist sowas von normal! Kinder wiederholen Fragen aus verschiedenen Gründen: Sie verstehen die Antwort noch nicht ganz, sie testen, ob die Antwort immer gleich bleibt, oder sie mögen einfach die Aufmerksamkeit, die sie durch die Frage bekommen. Alle diese Gründe sind völlig okay und entwicklungsbedingt normal.

Statt genervt zu reagieren, kannst du variieren: „Du fragst mich das schon zum dritten Mal heute. Magst du mir erklären, was du schon über Dinosaurier weißt?“ So drehst du den Spieß um und lässt dein Kind selbst antworten. Oft merkst du dann, ob es die Antwort wirklich noch nicht verstanden hat oder aus anderen Gründen fragt.

„Wie fördere ich die Neugier meines Kindes, ohne überfordert zu werden?“

Das Geheimnis liegt in der Balance zwischen Antworten geben und Fragen stellen. Du musst nicht auf jede Frage eine perfekte Antwort haben – oft reicht es schon, die Neugier zu würdigen und gemeinsam zu forschen. „Das ist eine interessante Frage! Lass uns mal schauen, was wir dazu herausfinden können.“

Nutze auch externe Ressourcen: Kindersendungen, Hörbücher, Museumsbesuche oder den Besuch bei Großeltern, die Zeit und Lust auf Fragen haben. Bei unserem „Frag mal!“-Bereich können Kinder ihre Fragen einschicken und bekommen sie als Hörgeschichte beantwortet – perfekt für besonders hartnäckige Fragensteller!

Das Wichtigste auf einen Blick (Dein Survival-Guide fürs Kinderfragen beantworten)

Kinderfragen beantworten ist keine Raketenwissenschaft – auch wenn es sich manchmal so anfühlt. Mit den richtigen Strategien wird aus der täglichen Fragerunde ein entspanntes und bereicherndes Erlebnis für die ganze Familie. Denk daran: Du musst kein wandelndes Lexikon sein, sondern ein neugieriger Begleiter auf der Entdeckungsreise deines Kindes.

Die 6 wichtigsten Punkte zum Mitnehmen

  • Kinderfragen sind ein Zeichen für gesunde Entwicklung – auch wenn sie dich manchmal an deine Grenzen bringen
  • „Ich weiß es nicht“ ist eine völlig legitime und oft sehr kluge Antwort
  • Gegenfragen regen zum Selbstdenken an und entlasten dich gleichzeitig
  • Ehrlichkeit und altersgerechte Antworten sind wichtiger als Perfektion
  • Gemeinsames Forschen macht mehr Spaß als einseitiges Erklären
  • Es ist okay, auch mal „Pause“ zu sagen – du bist ein Mensch, kein Antwort-Roboter

Die Neugier deines Kindes ist ein kostbares Geschenk – auch wenn sie dich manchmal zur Weißglut bringt. Jede Frage ist ein Zeichen dafür, dass dein Kind die Welt verstehen will. Und jede geduldige Antwort stärkt nicht nur sein Wissen, sondern auch euer Vertrauen zueinander. Also das nächste Mal, wenn dein Kind fragt „Warum ist die Banane krumm?“, erinnerst du dich daran: Du hilfst gerade einem kleinen Forscher dabei, die Welt zu entschlüsseln. Und das ist ziemlich großartig – auch wenn es manchmal anstrengend ist!

Falls du Lust auf mehr Denkabenteuer mit deinem Kind hast, schau gerne bei unserem „Denk mal!“-Podcast mit der tollen Episode über das Gehirnnetzwerk vorbei. Dort erleben Ben und Pia spannende Abenteuer und finden Antworten auf die verrücktesten Fragen – perfekt für alle kleinen und großen Frager!

Schnelle Übersicht!

Lies mal!

Denk mal!

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